Fachärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Gefäßchirurgie (ÄK Westfalen - Lippe)
Phlebologin (ÄK Westfalen - Lippe)

Gefäßmedizin

Gesundheit und Vorsorge


Unter dem Begriff Gefäßkrankheiten werden ­Erkrankungen zusammengefasst, welche die ­Arterien, ­Venen und die Lymphgefäße betreffen. Sie gehören zu den Krankheiten, die in der heutigen Zeit – bedingt­ durch unsere moderne Lebensweise – am ­häufigsten auftreten.

Arterielle Erkrankungen

Zu den arteriellen Erkrankungen zählen beispielsweise:

  • die arterielle Verschlusskrankheit (pAVK),
  • Hirnschlagadereinengungen (Carotisstenosen),
  • die Gefäßerweiterungen (Aneurysmen) und
  • das diabetische Fußsyndrom.

Beispiele für Duplexbefunde:

Plaquebildung in der Arteria carotis interna
Plaquebildung in der Arteria carotis interna
Normalbefund der Arteria carotis interna
Normalbefund der Arteria carotis interna
Normalbefund der Arteria carotis communis
Normalbefund der Arteria carotis communis

Arteriosklerose

Die Arterien transportieren das sauerstoffreiche Blut vom Herzen zu den Organen. Bei zunehmender Einengung der Schlagadern werden die Organe bzw. Beine oder Arme nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Es treten Durchblutungsstörungen auf. Dabei werden Fette und Kalk in die Gefäßwand eingelagert. Es entstehen fortschreitende arteriosklerotische Veränderungen, was im schlimmsten Fall einen Gefäßverschluss zur Folge haben kann. Die Entstehung einer Arteriosklerose ist ein schleichender Prozess und vollzieht sich oft unbemerkt. Blutgerinnsel, die an solchen Verkalkungen entstehen, können auch einen plötzlichen Gefäßverschluss (Herzinfarkt, Schlaganfall) hervorrufen.

Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Jeder 3. Bewohner in Deutschland über vierzig Jahren hat Durchblutungsstörungen. Sehr häufig sind bei dieser Krankheit die Beine betroffen. Man nennt sie umgangssprachlich dann auch "Schaufensterkrankheit", da die Patienten, die unter starken Wadenschmerzen leiden, aus Scham meist vor Schaufenstern stehen bleiben.  Im Frühstadium (Stadium I) ist die Engstelle im Gefäß so gering, dass sie keine Beschwerden verursacht. Die Erkrankung wird dann meist zufällig (z. B. bei einer Gefäßuntersuchung) festgestellt.

Im Stadium II der Erkrankung verspürt der Patient nach einer mehr oder weniger langen Gehstrecke belastungsabhängige Schmerzen, häufig in der Wade (seltener im Oberschenkel, im Hüft-/Gesäßbereich oder Fuß). Die Engstelle im Gefäß reduziert nämlich den Blutfluss, sodass unter Belastung die Beinmuskulatur nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Der Patient beginnt zu hinken.

Im Stadium III treten bereits im Ruhezustand Schmerzen auf, insbesondere wenn die Beine flach liegen (z.B. nächtliche Ruheschmerzen).

Im Stadium IV führt die Durchblutungsstörung zu abgestorbenem Gewebe, meist an den Zehen oder der Ferse. Kleine Wunden heilen nicht mehr ab, sie werden stattdessen immer größer.

Ab Stadium III und IV besteht unmittelbare Amputationsgefahr.

Risikofaktoren sind vor allem Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Eine Änderung des Lebensstils (mehr Bewegung und gesunde Ernährung) kann hier vorbeugend wirken. Um der gefährlichen Krankheit einen Schritt voraus zu sein, nutzen Sie bitte auch unsere zuverlässige Vorsorgeuntersuchung mittels Doppler- und Duplexsonographie!

Gefäßplaque im Ultraschall
Gefäßplaque im Ultraschall
normales Gefäß
normales Gefäß

Diabetisches Fußsyndrom

Das diabetische Fußsyndrom ist eine häufige Folgeerkrankung des Diabetes, die von mehreren Faktoren begünstigt wird. Auslöser sind z. B. schlechte Blutzuckerwerte, eine Nervenschädigung (Polyneuropathie) oder eine Verengung bzw. Verschluss der Blutgefäße im Bein (siehe auch pAVK). Das Syndrom wird in verschiedene Stadien unterteilt, in späteren Stadien kommt es zu einem Absterben des Gewebes, in manchen Fällen sind sogar Amputationen notwendig. Um dem Syndrom vorzubeugen sollte ihr Blutzuckerstoffwechsel langfristig gut eingestellt sein. Eine regelmäßige und sanfte Fußpflege ist ebenfalls unabdingbar, um Geschwüren vorzubeugen. 

Venöse Erkrankungen

Zu den venösen Erkrankungen gehören:

  • die Krampfadern (Varizen),
  • Thrombosen,
  • Venenentzündungen
  • und das offene Bein (Ulcus cruris).

Krampfadern

Der Begriff bedeutet in seinem Ursprung „geschlängelte Ader“. Und dieses Bild beschreibt die erweiterten und nach außen austretenden Venen tatsächlich sehr gut. Begünstigt wird das Auftreten von Krampfadern, im Fachbegriff Varikosis, durch ererbte Bindegewebsschwäche, Übergewicht, häufiges Stehen, Bewegungsarmut oder Schwangerschaften. Krampfadern sind kein rein kosmetisches Problem, sondern können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Starke Krampfadern und defekte Venenklappen müssen operiert werden.

Thrombosen

Als Thrombose bezeichnet man den Verschluss eines Gefäßes durch ein Blutgerinnsel. Es können arterielle und venöse Thrombosen entstehen, wobei Thrombosen der tiefen Bein- und Beckenvenen die häufigsten sind. Diese können sehr gefährlich sein. Löst sich nämlich in einer dieser Venen ein Teil des Gerinnsels ab, kann es zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie kommen. Sie ist umso gefährlicher, je größer das verschleppte Gerinnsel ist. In Deutschland sterben jährlich etwa 40.000 Menschen daran. Die Lungenembolie ist damit nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz- Kreislauf-Erkrankung.

Venenentzündungen (Thrombophlebitis)

Entzündliche Veränderungen an der Gefäßwand oberflächlicher Venen, durch die es auch zu einem Gerinnsel (Thrombose) kommen kann.  

Offenes Bein (Ulcus cruris)

Das sogenannte "offene Bein" bezeichnet eine Wunde am Unterschenkel, die über längere Zeit nicht abheilt. Es ist die schwerste Form des venösen Stauungssyndroms.

Wichtig: Individuelle Vorsorge

Bitte bedenken Sie: Werden Venen- oder Gefäßleiden nicht behandelt, können sie schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Überlassen Sie deshalb die Behandlung von Gefäßkrankheiten ausschließlich dem erfahrenen Facharzt.
Wer sich frühzeitig informiert und früh aktiv wird, hat beste Möglichkeiten, sein Risiko für Krankheiten der Gefäße zu mindern. Deshalb sollten Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen:

  • Check-up zur Schlaganfallvorsorge: Hier führen wir eine Untersuchung der Halsschlagader (Carotis) zur Früherkennung einer Carotis-Einengung und Schlaganfallprophylaxe durch. 
  • Check-up der Arm- und Beingefäße mittels Doppler- und Duplex-Sonographie, besonders zur Vorsorge der sogenannten "Schaufensterkrankheit"
  • BAA-Diagnostik: Zur Früherkennung einer erweiterten Bauchschlagader
  • Gefäß-Check
  • Venen-Check
  • Thrombosebehandlung 
  • Reisethromboseberatung (vor allem wichtig bei Langstreckenflügen)

Sollte bei Ihnen eine arterielle oder venöse Erkrankung festgestellt werden, leiten wir umgehend eine geeignete Therapie ein.

Sofern operative Eingriffe nötig sind, werden Sie von uns vor und nach der Operation fachärztlich betreut.